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Ernst Ferdinand Wondrusch war, als ich ihn vor rund zehn Jahren erstmals
in einer Personale in der „Galerie in der Blutgasse“ präsentierte,
so etwas wie ein „Senkrechtstarter. Noch vor der Eröffnung
waren alle Exponate verkauft. Großes Talent wurde ihm auch
von der Presse bescheinigt.
Er brach wie ein Sturmwind in die damals von abstrakten intellektualistischen
Tendenzen dominierte Wiener Kunstszene ein mit seinen Handlungsbildern, die so
gegenständlich lesbar aussahen. Dabei war er – und noch heute bekennt
er sich dazu – ein Kind eben dieser Abstrakten. Aber ein neugieriges und
vom bloßen Spannungs- und Ordnungsgefüge der Fläche nicht befriedigtes,
das seine Botschaften auch noch in einer anderen als bloß der Sprache der
malerischen Mittel lesbar oder wenigstens besser deutbar machen wollte.
Diese bestimmenden Komponenten seines malerischen Bemühens hat er nie aufgegeben:
diese abstrakt fundierte Gegenständlichkeit
– und das Öl als gefügigstes Transportmittel seines
Wollens…
Prof. Otto Staininger
Direktor Künstlerhaus Wien, Wien 1982 |
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